Frauen, die nicht arbeiten gehen und sich ausschließlich zu Hause verwirklichen, waren mir meist suspekt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass von diesen Damen viel zu erwarten war, ich stellte sie mir als gelangweilte Zicken vor oder als unattraktive, verlotterte Weiber in Jogginghosen und T-Shirt mit null Sex-Appeal. In vielfacher Hinsicht stimmt dieses klischeehafte denken ja auch, einige solcher Exemplare lernte ich in der Vergangenheit kennen. Eine schien auch dem Anschein nach meine vorverurteilenden Gedanken reinzupassen, bis sie mich eines Besseren belehrte und mir etwas zeigte, wovon ich bis dahin keine Ahnung hatte. Diese Begegnung spielte sich im Wohnhaus meiner kleinen Schwester Sandra ab. Okay, meine Schwester war damals auch schon dreiundzwanzig und ich hatte ihr beim Umzug geholfen.
An diesem Tag war ich Zeuge, wie Sandra von ihrer Nachbarin willkommen geheißen wurde. Diese Nachbarin war Kathi. Sie trat in Jogginghose und Shirt aus ihrer Wohnung, streckte Sandra die Hand hin und lud sie auf einen Kaffee ein, falls sie Lust dazu hätte. Mein Urteil stand fest und ich wunderte mich nicht, dass mir Sandra erzählte, dass Kathi eine Hausfrau sei, die unter der Woche alleine war, weil ihr Kerl meist auf Montage arbeitete. Aber sie sei auch sehr nett und aufgeschlossen. Ich freute mich für Sandra, dass sie eine nette Nachbarin gefunden hatte, ansonsten dachte ich nicht an Kathi. Erst, als Sandra überraschend ins Krankhaus musste und ich ihre Katze und die Blumen versorgte, traf ich erneut auf Kathi.
Wieder trug sie Jogginghosen und ein langweiliges T-Shirt, als sie sich nach Sandra erkundigte und mich in ihre Wohnung bat. Ich ging auf die Einladung ein und erzählte die Krankengeschichte meiner Schwester. Wir kamen bald von diesem Thema ab und ich entdeckte Kathis besondere Ausstrahlung. Sie war zudem schlank und ich erahnte einen ziemlich erotischen Körper unter der weiten, bequemen Kleidung. Wahrscheinlich erriet Kathi mit ihren feinen Antennen meine männlichen Gedanken. „Ich möchte dir etwas zeigen.“, waren ihre unvermittelten Worte und ich folgte ihr in den Raum nebenan. Der Raum war in rot-gelb-orangenen Tönen gehalten, es lag eine Futon-Matte auf dem Boden und es hingen Bilder von nackten Paaren an den Wänden in erotischen Posen.
„Hier mache ich Tantra Massagen. Nicht nur mit meinem Mann, sondern auch mit anderen Männern oder mit Frauen. Wenn du Lust hast auf eine erotisch-spirituelle Erfahrung, ich hätte jetzt Lust und Zeit dazu.“, bot mir Kathi an. Wie hätte ich als anständiger Single-Kerl drauf verzichten können oder wollen? Ich stimmte zu und sie zog sich sehr sinnlich aus. Kathi übernahm es auch, mich sanft zu entkleiden. Allein wie geschickt sie das machte und mich dabei immer wieder sanft berührte, war erregend. Mein Herz schlug schneller, mein Blutdruck steigerte sich und meine Erektion war ungewohnt heftig innerhalb dieser wenigen Berührungspunkte zwischen uns. Ich hätte nicht gedacht, dass Ausziehen so intim und heiß sein könnte.
Ich hatte mich nicht getäuscht, Kathi sah sehr sexy aus. Sie hatte feste, mittelgroße Brüste, eine feste Haut und schlanke Beine. Eine sehr schöne Frau war sie, die mich auf die Matte führte. Ich legte mich nach ihrer nonverbalen Anweisung auf den Bauch und bald fühlte ich ihre sanften Berührungen über meinen Körper gleiten. Ich schloss die Augen und genoss. Ich war sehr erregt, doch ich wollte nicht, dass Kathi mit ihren tantrischen Dingen aufhören würde. Sie streichelte mich mit unterschiedlicher Intensität, sie schien, jede einzelne Zelle meines Körpers berühren zu wollen. Bald war sie mit ihrem Körper über mir und ihre Brüste glitten sanft über meinen Rücken. Sie küsste sachte meinen Nacken und ich spürte meinen Riemen unter mir pulsieren.
Als sich Kathi mit ihren nackten Körper auf meinen Rücken legte, sich anschmiegte, war das ein extrem intimer Moment. Ihre Fingerspitzen glitten über meinen Arm, mein Hintern spürte ihre rasierte, verheißungsvolle Hitze versprühende Scham. Kathi entfernte sich meinem Rücken und ihre Hände massierten meinen Hintern und meine Hoden, was mich total anmachte. Ich stöhnte leise und seufzte wohlig. Nach einer unendlich erscheinenden Zeit – ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren – drehte mich Kathi geschickt um. Ich hatte keine Kraft in meinen Armen und Beinen, so entspannt war ich. Lediglich mein Schwanz stand hart seinen Mann und harrte der Dinge.
Wieder berührte mich Kathi überall, meine Zehenspitzen, meine Beine von unten bis oben, meine Brust. Es waren rhythmische Berührungen und streichelnde Bewegungen, mal zart, mal fest, mal kaum spürbar. Sie sparte meinen Riemen aus, dafür lag bald mein Kopf zwischen ihren geöffneten Schenkeln und ihre Brüste hingen über meinem Gesicht, als sie ihre Wange an meinen Bauch über mich gebeugt schmiegte. Sie richtete sich auf, ihre Hände bewegten sich über meinen Körper und wieder beugte sie sich über mich. Ich wollte am liebsten ihre harten Noppen liebkosen, doch ich war entspannt und erotisch aufgeheizt, wie in Trance konnte ich mich nicht bewegen. Auf eine gewisse Weise war es wirklich spirituell.
Wieder nach einer geraumen Zeit saß Kathi über meinen Oberschenkeln und sie fing an, meinen Penis mit warmem Öl auf ihren Händen zu massieren. Auch meine Eier bezog sie in ihre Tantra Massage ein. Doch sie legte es nicht darauf an, mich zum Höhepunkt zu befördern, sondern mich möglichst lange in diesem psychedelisch-aufgegeilten Zustand zu halten. Es war für mich wie ein nicht enden wollender Orgasmus, als sie meinen Dorn streichelte, massierte, wieder losließ und dann erneut berührte. Kathi war in diesem Moment meine absolute Göttin. Ich fühlte nur noch, ich existierte nur noch aus Gefühlen der Lust, alles andere war unbedeutend geworden. Als Kathi sich langsam über mich schlängelte, sich räkelnd an meinem Geschlechtsteil rieb und doch irgendwann meinen Riemen in ihr wahrhaftiges, weibliches Paradies einließ, war es wie eine Offenbarung, ein göttliches Empfinden.
Sie bewegte sich auf mir, mein Riemen in ihr versenkt. Kathi seufzte, ich stöhnte tief, ich fühlte ein Vibrieren in unseren Körpern, das sich von unseren Geschlechtsteilen her ausbreitete. Ich fühlte einen Höhepunkt heranschleichen, der meinen Körper, nein, unsere Körper ergriff, umwaberte und schließlich losbrach, nicht enden wollend, vollkommen, spirituell. Danach war ich fertig, als wenn ich tagelang nicht geschlafen hätte. Gelöst, glücklich, zufrieden und entspannt. Wir schliefen gemeinsam auf der Matte ein. Eigentlich halte ich nichts von so spirituellem Zeug, aber das tantrische Erlebnis mit Kathi war das erotischste meines Lebens.